Dr. h. c. Rudolf Pesl, 1922 in München geboren und 2022 in Unterhaching gestorben, war einer der wichtigsten, im Stillen wirkenden Mäzene der Münchner Museen, der sich der älteren Kunst widmete. 1991 gründete Rudolf Pesl zusammen mit seiner Ehefrau Maja Robert-Pesl die Pesl-Stiftung Bayern zur Förderung von Kunst, Kultur und Bildung in Bayern. Ein Jahr zuvor hatten die Eheleute Pesl bereits die Pesl-Stiftung Unterhaching gegründet. Im Jahr 2001 kam die Pesl-Alzheimer-Stiftung dazu.
Rudolf und Maja Pesl unterstützen mit der Pesl-Stiftung Bayern den Ankauf von Kunstwerken bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts für die Alte und Neue Pinakothek sowie für das Bayerische Nationalmuseum.
Bis zum Tod des Stifters im Jahr 2022 wurde die Staatliche Graphische Sammlung München durch die Pesl-Stiftung Bayern bedacht. Mit ihrer Hilfe konnten Arbeiten insbesondere süddeutscher Meister erworben werden, etwa Zeichnungen und Aquarelle von Bartholomäus Reiter (um 1570-1622), Georg Pecham (um 1568-1604), Hans Krumpper (um 1570-1634), Johann Heinrich Schönfeld (1609-1684) oder Johann Georg von Dillis (1759-1841).
Der kunstbegeisterte Mediziner und Forschergeist, beschlagene Botaniker, profunde Kunstkenner mit einer Sammlung deutscher und österreichischer Malerei des 19. Jahrhunderts sowie einer außergewöhnlichen Mongolika-Kollektion, die zu den umfangreichsten und bedeutendsten ihrer Art überhaupt zählt, war auch besonderen Wünschen der Graphischen Sammlung gegenüber aufgeschlossen.
So konnte 2004 eine Hans Burgkmair d. Ä. (1473-1531) zugeschriebene Federzeichnung mit der Beweinung Christi angekauft werden.
Die Schenkung eines 198 Blätter umfassenden Albums mit Landschaften und Skizzen Franz Kobells (1749- 1822) war 2005 Ausgangspunkt für eine – dem Stifter gewidmete – Ausstellung Franz Kobell, ein Zeichner zwischen Idylle und Realismus.